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Bienenprodukte

Honig, Wabenhonig, Pollen und Bienenbrot, Propolis, Gelèe Royale, Bienengift, Bienenwachs, Met-der Honigwein, Bärenfang/Honiglikör, Kosmetik- und Pflegeprodukte, Bienenstockluft, Apilarnil (Drohnenbrut), Bestäubungstätigkeit der Biene.

Honig

Etwa sechsmal müsste eine Biene rund um die Erde fliegen und dabei von drei bis fünf Millionen Blüten Nektar sammeln und verarbeiten, damit wir ein Kilogramm Honig bekommen. Doch Honig ist nicht nur produktionstechnisch außergewöhnlich und mit keinem anderen Lebensmittel vergleichbar. Es gibt viele Hinweise auf eine gesundheitsfördernde, ja sogar therapeutische Wirkung. Nicht zuletzt ist auch der Geschmack der verschiedenen Honigsorten unvergleichlich.

Honig ist ein von Honigbienen zur eigenen Nahrungsvorsorge erzeugtes und vom Menschen genutztes Lebensmittel.
Im Gegensatz zu Hummeln oder Wespen überwintern Honigbienen als ganzes Volk und benötigen daher Vorräte zum Überleben in den Wintermonaten. Im Sommer werden mit Honig und Pollen die Bienenlarven gefüttert. Beim Sammelflug kann die Biene maximal 60mg von den Nektar- oder Honigtausäften heimtragen. Durch den Zwang, während der kurzen Blühperiode einen möglichst großen Honigvorrat einzubringen, hat die Honigbiene im Laufe der Evolution effektive Sammel-Strategien entwickelt. Zur optimalen Ausbeutung der Nektarquellen werden vorwiegend größere zusammenhängende Blütenvorkommen bearbeitet, anstatt sich mit verstreuten Einzelblüten zu verzetteln. Auch bleiben die Bienen bei einer begonnen Blütenart bis der Nektar versiegt (Blütenstetigkeit). Dies ist wichtig auch für die Bestäubungsleistung.
Bei der Auswahl der Blüten richten sich die Bienen auch nach der dargebotenen Nektarmenge und der Zuckerkonzentration des Nektars. Dabei wird die „süßeste“ Trachtquelle bevorzugt.
Die verschiedenen Blühpflanzen haben ihre maximale Nektarproduktion zu unterschiedlichen Tageszeiten. Die Bienen sind in der Lage, sich auch darauf einzustellen und lernen sehr schnell, zu welcher Tageszeit die verschiedenen Trachtquellen zu befliegen sind.
Während des Fluges gelangt der süße Saft in die Honigblase, wo er die erste chemische Veränderung erfährt. Im Bienenstock werden die Rohstoffe von Biene zu Biene weitergegeben, durch Lüften getrocknet, mit Enzymen zur Invertierung angereichert und halbreif eingelagert. Diese Bienenwirkstoffe sind für die Reifung des Honigs wichtig. Nach weiterer Reduktion des Wassergehaltes durch Ventilation wird der nun reife Honig neuerlich umgetragen und die vollgefüllten Zellen mit einem Wachsdeckel verschlossen.

In Österreich geerntete Honigarten:
Blütenhonig aus Nektarabsonderungen aller Blüten, ob Blume, Strauch oder Baum. Die Farbe variiert von fast weiß bis dunkelgelb. Der Geschmack ist mild bis intensiv aromatisch. Je nach Hauptanteil einer Blütenart sind Sortenbezeichnungen möglich, wie z.B. Löwenzahn-, Raps-, Robinien-, Edelkastanien-, Linden-, Sonnenblumen-, Alpenrosen-, Gebirgs-, Frühjahrsblüten- oder Sommerblütenhonig.
Waldhonig, der dem Honigtau von Laub- oder Nadelpflanzen entstammt. Der Honigtau entsteht aus dem Siebröhrensaft der jeweiligen Pflanze über verschiedene Honigtauerzeuger. Die Farbe schwankt von braun, rotbraun bis grünlich-schwarz. Der Geschmack ist aromatisch, mild würzig bis malzig.
Blütenhonig mit Waldhonig, ein Gemisch beider Honigarten, bedingt durch den Standort der Bienenvölker. Der Geschmack ist je nach deren Verhältnis mild bis apart würzig.

Die Rohstoffe eines jeden Honigs stammen direkt oder indirekt aus dem Siebröhrensaft höherer Pflanzen, der im Falle von Blütenhonig durch bestimmte Einrichtungen der Pflanze (Nektarien) abgesondert, oder aber in Form von Honigtau als zuckerhaltiges Ausscheidungsprodukt pflanzensaugender Insekten (Lachniden, Lecanien) von den Bienen gesammelt wird.

Honig besteht vorwiegend aus den Einfachzuckerarten:
- Fruchtzucker (Fructose 34-40%),
- Traubenzucker (Glukose 28-34%),
- diversen Mehrfachzuckern (1-10%), wie Maltose, Saccharose, Melizitose etc. sowie
- Wasser (17-18%) und
- Beistoffen (~3,2%).

Zu den Beistoffen zählen nachstehende Stoffgruppen:
- Enzyme (Glukoseoxydase, Invertase, Diastase, Katalase, Phosphatase),
- Vitamine (Nikotinamid, Pantothensäure, Ascorbinsäure/Vit.C, Thiamin/Vit.B1, Riboflavin/Vit.B2, Pyridoxin/Vit.B6, Folsäure),
- Säuren, Aminosäuren, Hormone, Inhibine od. antibakterielle Substanzen.

Die im Honig enthaltenen Enzyme verändern die Zuckerzusammensetzung, also das Zuckerspektrum. Die Mehrfachzucker werden in Einfachzucker abgebaut, was für die Verstoffwechslung von großer Bedeutung ist.

„Jeder Honig kristallisiert früher oder später…“. Dieser Satz steht auf jedem Honigglas. Wie rasch dieser Vorgang vor sich geht, hängt vom Zuckerspektrum und vom Wassergehalt ab. Honige mit hohem Anteil an Fruchtzucker (Fructose) bleiben lange flüssig. Überwiegt der Traubenzucker (Glucose), kristallisiert Honig schnell. Das Verhältnis der Zuckerarten hängt von der Quelle ab: Akazienhonig enthält einen hohen Anteil Fructose und bleibt lange flüssig, Raps- und Löwenzahnhonig enthalten einen höheren Anteil Glucose und kristallisieren daher schnell und fein, Sonnenblumenhonig wird grob kristallin.
Durch fortwährendes Rühren des Honigs während der Kristallisationsphase erhält man streichfähigen Cremehonig, weil die sich bildenden Kristalle gehindert werden, sich fest aneinander zu ketten.

Honiglagerung:
Honig mit niedrigem Wassergehalt lässt sich in einem kühlen, trockenen und geruchsneutralen Raum in dicht schließenden Gefäßen jahrelang lagern, ohne wesentlich an Qualität zu verlieren. Um alle Inhaltsstoffe möglichst zu erhalten, sollte das Bienenprodukt dunkel, trocken und kühl aufbewahrt werden.
Empfehlenswert sind eine Lagertemperatur von 10 bis 15°C und eine relative Luftfeuchtigkeit von maximal 60%. In zu feuchten Räumen besteht die Gefahr der Gärung, weil der Honig selbst in verschlossenen Gläsern Wasser aus der Umgebungsluft aufnehmen kann.
Die schonendste Lagermethode ist das Tiefgefrieren. Weder Enzyme noch Vitamine sind kälteempfindlich. Die Kristallisation wird ebenfalls unterbunden. Wichtig ist, dass der Honig langsam bei niedrigen Temperaturen wieder aufgetaut wird.
Kristallisierter Honig sollte nur thermostatgesteuert bei nicht mehr als 45°C aufgetaut werden.

Wabenhonig

Wabenhonig ist in Osteuropa, dem Nahen Osten, aber auch in Nordafrika sehr beliebt. Sowohl um Blütenhonig als auch um Honigtau-Honig kann es sich dabei handeln. Dazu wird der Honig in der Bienenwabe belassen und eine Bienenwabe in Portionen zerschnitten und verpackt.
Gegessen wird dieser Honig also zusammen mit dem Bienenwachs oder durch Anschneiden mit dem Messer, sodass der flüssige Honig direkt entnommen werden kann.

Pollen und Bienenbrot

Die Biene benötigt besonders für die Aufzucht der Brut viel Eiweiß. Während Wespen ihren Eiweißbedarf aus tierischen Quellen decken, dient der Biene der Blütenpollen als pflanzliche Eiweißquelle. Die Bienen nehmen bei ihren Blütenbesuchen den Blütenstaub mit ihrem Haarkleid auf, befördern ihn dann mittels einer speziellen Vorrichtung an den Beinen nach hinten und kleben ihn dann in Form von kleinen Kügelchen, noch während des Fluges an den Hinterbeinen fest („höseln“). Je nach besuchter Blütenart sind diese „Pollenhöschen“ weiß, hell- bis dunkelgelb, orange, blau, rot oder schwarz.
So wie der gesammelte Honig, wird auch der nicht sofort verbrauchte Pollen in den Waben eingelagert. Da jedoch frischer Pollen wegen seines Feuchtigkeitsgehalts extrem empfindlich vor Verderb ist, muss dieser durch Milchsäure-Vergärung konserviert werden. Dies geschieht in den Wabenzellen, in welche die Bienen den Pollen einstampfen, nachdem sie ihm Speichel-Sekrete und etwas Honig beigemischt haben (Fermentierung). Das Ergebnis ist „Bienenbrot“ oder „Perga“. Ein Imkerkollege erklärte scherzend den Unterschied zwischen Pollen und Perga pragmatisch: „Frischpollen ist das Mehl der Bienen, Perga hingegen das fertig gebackene Brot“.
Im Frühjahr tragen die Bienen Unmengen von Pollen in ihre Stöcke. Die damit gefüllten Waben nennt der Imker „Pollenbretter“. Erst durch die Fermentierung des Pollens können die Inhaltsstoffe vom menschlichen Verdauungssystem aufgenommen werden. Bienenbrot schmeckt angenehm säuerlich und wird auch von Kindern gerne gegessen.
Leider ist die Gewinnung des Pollens aus den Waben durch sog. Pollenheber sehr mühsam und nur für die private Anwendung geeignet. Das am hiesigen Markt erhältliche „Perga“ stammt meistens aus Osteuropa. Nur wenige heimische Imkereien haben sich auf die Gewinnung von Perga spezialisiert und spezielle Gewinnungsverfahren entwickelt.

Propolis

Propolis (griechisch: „vor“ und „Stadt“, wegen des häufigen Vorkommens an den Fluglöchern von Bienenstöcken zum Schutz vor Feinden), auch Kittharz genannt, ist eine von Bienen hergestellte harzartige Masse mit antibiotischer, antiviraler und antimykotischer (pilzhemmender) Wirkung. Propolis ist ein Gemisch aus vielen unterschiedlichen Stoffen, deren Zusammensetzung stark variieren kann.
Die Bienen sammeln den Rohstoff von Knospen und Harzaustrittstellen verschiedener Bäume (Birken, Kastanien, Weiden, Fichten etc.) und vermengen ihn mit körpereigenen Sekreten zu Kittharz. Sie verkitten mit diesem klebrigen Material Ritzen und Löcher in ihrem Bau und auch die Waben durch einen feinen Propolisüberzug um diese keimfrei halten. Propolis dient der Erhaltung der Gesundheit des Bienenvolkes.
Zwei Hauptwirkungen stehen bei Propolis im Vordergrund: Keimfeindlichkeit und Abwehrsteigerung.
Schon im alten Ägypten wurde Propolis wegen ihrer stark keimhemmenden Wirkung als Einbalsamierungsmittel verwendet. Propolis kann als natürliches Breitbandantibiotikum betrachtet werden und zeigt eine ausgeprägte Hemmwirkung gegenüber grampositiven und gramnegativen Bakterien, die von den enthaltenen ätherischen Ölen herrührt. Ebenso wurde eine pilzhemmende und antivirale (virentötende) Wirkung festgestellt. Die enthaltenen Flavonoide sind für die schmerzlindernde Wirkung sowie für die beschleunigte Wundheilung, Bindung giftiger Schwermetalle, Aktivierung der Thymusdrüse und Behinderung der Vermehrung von Viren verantwortlich.
Trotz dieser Eigenschaften ist Propolis praktisch frei von Nebenwirkungen.
Es aktiviert das Immunsystem, beschleunigt die Wundheilung, wirkt schmerzlindernd, krampflösend und juckreizhemmend.
Beim Imker und im Handel ist Propolis vor allem als meist alkoholische Tinktur erhältlich. Es gibt aber auch alkoholfreie Produkte. Propolis findet aber auch Verwendung als Bestandteil in Salben und Cremes zur Hautpflege. Eine besonders gesundheitsfördernde Wirkung wird bei regelmäßiger Einnahme „Propolis in Honig“ (eingerührt in Cremehonig) nachgesagt.

Gelée Royale

Gelée Royale, Weiselfuttersaft oder Bienenköniginnenfuttersaft, ist der Futtersaft, mit dem die Honigbienen ihre Königinnen aufziehen.
Mit diesem Gemisch aus den Sekreten der Futtersaftdrüse und der Oberkieferdrüse der Arbeiterinnen werden die Bienenlarven während der ersten drei Larvenstadien gefüttert. Die Arbeiterbiene erhält danach nur noch Pollen und Honig. Die Königinnenlarve hingegen wird bis zum Zeitpunkt der Verdeckelung ihrer Zelle ausschließlich mit diesem „Weiselfuttersaft“ gefüttert. Die Tatsache, dass dadurch die Entwicklungszeit der Königin nur 16 Tage beträgt (Arbeiterin mit 21 Tage) sowie deren wesentlich größerer Körper verlieh dem Gelée Royal den Nimbus einer Wundersubstanz.
Gelée Royale findet Verwendung in Nahrungsergänzungsmitteln und in kosmetischen Präparaten.

Bienengift

Wo die Biene endet, beginnt ihr Stachel. Sie benötigt diese Waffe, um ihr Volk und dessen Vorräte gegen Feinde (Wespen, Hornissen, Bienenwolf) zu verteidigen.
Das Gift wird in der Giftdrüse gebildet und in der Giftblase gespeichert. Der Hauptwirkstoff ist Melittin (50% der Gifttrockenmasse), das aus 26 Aminosäuren besteht. Ein Bienenstich erzeugt eine lokale Entzündung und eine mehr oder weniger starke Schwellung. Der je nach Einstichstelle individuell unterschiedlich empfundene Schmerz kann durch Kühlen gelindert werden. Bienengift regt die Produktion des körpereigenen Cortison an und wird im Rahmen der „Apitherapie“ (= Anwendung von Bienenprodukten zur Vorbeugung und Heilung von Krankheiten oder krankhaften Störungen) u.a. bei Arthritis, Rheuma, Arthrosen, Haut- u. Gefäßkrankheiten angewandt. Eine besondere Gefährdung besteht für Menschen, die an einer Insektengiftallergie leiden.

Bienenwachs

Bienenwachs ist ein von Honigbienen an der Unterseite der Hinterleibsschuppen in Form von Plättchen abgesondertes Wachs, das von ihnen zum Bau der Bienenwaben genutzt wird. Unmittelbar nach der Absonderung ist Bienenwachs reinweiß. Erst durch die weitere Verarbeitung erhält es seine gelbe Farbe, die durch die Vermengung mit Pollenfarbstoffen und Propolis herrührt.
Bienenwachs ist heute vielfach durch Kunstwachs ersetzt worden. Trotzdem findet es noch immer Verwendung: Größter Verbraucher von Bienenwachs ist die kosmetische und pharmazeutische Industrie, wo es Bestandteil von Cremes, Salben, Pasten, Lotionen und Lippenstiften ist. Die Produkte sind meist mit dem Hinweis „Enthält Echtes Bienenwachs“ versehen. Große Wachsmengen werden bei der Kerzenfabrikation verarbeitet.
Im Rahmen der Bienenwirtschaft (Imkerei) besteht ein eigener Wachskreislauf. Das Wachs wird zunächst von Honigbienen für das Bauen der Bienenwaben erzeugt.
Die ursprünglich hellgelben Waben nehmen nach einiger Zeit im Bienenvolk durch das Bebrüten eine braun-schwarze Farbe an. Der Imker entnimmt aus hygienischen Gründen die alten, braunen Waben. Diese Altwaben werden durch Hitze und Wasserdampf mittels Dampfwachsschmelzer oder Sonnenwachsschmelzer eingeschmolzen. Nach der Abtrennung der Schmutzstoffe entsteht wieder helles, reines Wachs. Daraus werden neue Wachsmittelwände gegossen, die die Imker in ihre Völker geben und auf denen die Bienen erneut Waben bauen. Die Erzeugung von neuem Bienenwachs durch die Bienen kostet sehr viel Energie. Es wird geschätzt, dass die Bienen zur Produktion von einem Kilogramm Wachs etwa sechs Kilogramm Honig verbrauchen.

Met – Der Honigwein

Wenn der Honigwein auch nicht direkt aus dem Bienenstock kommt, so handelt es sich doch um ein Bienenprodukt im weiteren Sinne.
Die ältesten Gefäße, in welchen Honig aufbewahrt wurde, waren aus Ton. Honig, Met und Töpferkunst haben eine gemeinsame Geschichte. Während der Weinstock bis in die ältere Steinzeit zurückreicht, ist der gegorene Honig unvergleichlich älter. Im Altertum war der gegorene Honigtrank anfangs wohl eher zufällig entstanden als planmäßig hergestellt. Der bekannteste Begriff Met kommt aus dem Germanischen.
Es ist uns heute kaum mehr bewusst, was der Met für viele alte Kulturvölker bedeutete. Der berauschende Honigtrank wurde zur Gottheit personifiziert. Von den alten griechischen Dichtern Nektar und Ambrosia genannt, verlieh er den Göttern die Unsterblichkeit und wirkte beim Menschen belebend, stärkend, gesundheitsfördernd, potenzsteigernd und lebensverlängernd. Ähnliche Vorstellungen findet man in der finnischen Mythologie. Auch die Germanen waren dem Met sehr zugetan; sie verdankten ihm ihre Kraft, ihren Mut und ihre Gesundheit.
In allen Kulturen wies der gegorene Honigtrank mehr Wirkungen auf, als der reine Honig. Die Begründung für diese Effekte liegt darin, dass die Alten für die Metbereitung gefüllte Bienenwaben verwendeten. Alle Stoffe in der Wabe, von den Bienenlarven über Blütenpollen, Propolis und den Wirkstoffen des Wachses kamen im Met zur Entfaltung (eine heutzutage ekelerregende Vorstellung).
Und doch geriet der Met, der Jahrtausende hindurch eine enorme Rolle spielte, mit dem Niedergang der Bienenhaltung, der Erfindung der Honigschleuder, durch welche der Honig von den restlichen Wabeninhalten getrennt wurde und nicht zuletzt der Herstellung billigerer (Zucker)-getränke fast in Vergessenheit. Es gab zwar noch Met, aber es war nicht mehr der Met der Alten.
Sebastian Kneipp, der große Naturheilpraktiker, zu dessen Zeit Met schon seltener geworden war, bemühte sich, dieses Getränk wieder in Erinnerung zu rufen: „Met tut viel Gutes, er bewirkt einen guten Appetit, fördert die Verdauung, reinigt und stärkt den Magen, schafft ungesunde Stoffe weg, befreit von dem, was dem Körper nachteilig ist. Seine Wirkung ist sehr günstig auf das Blut, die Säfte, Nieren und Blase, weil er überall reinigt, auflöst und ausleitend wirkt….“
In den letzten Jahren gewinnt Met wieder mehr an Bedeutung. Die Herstellung ist durch Verordnung geregelt. Aus den Zutaten Honig, Wasser, Hefe und ggf. Gewürzen entstehen Metsorten unterschiedlichster Geschmacksrichtungen.
Mit Kirschen vergorener oder mit Kirschsaft vermischter Met wird als Wikingerblut oder Odinsblut bezeichnet. Met oder Wikingerblut mit einer scharfen Gewürzmischung wird als Drachenblut bezeichnet.

Aber – probieren Sie selbst – nach dem Motto:
„Met gab den Ahnen Kraft und Mut, er tut uns heute auch noch gut!“
Prost!

Bärenfang/Honiglikör

Bärenfang ist ein ursprünglich aus Ostpreußen stammender Likör aus Honig, Gewürzen und hochprozentigem Alkohol. Bärenfang hat einen Alkoholgehalt zwischen 20 und 45 % Vol.

Kosmetik- und Pflegeprodukte

Bienenprodukte wie Honig, Bienenwachs und Propolis finden in sehr vielen Körperpflegeprodukten (Cremen, Bodybutter, Bodylotion, Deosprays, Ölbäder und Cremebäder, Lippenpflegestifte, Shampoos, Haarfestiger und Haarkuren, Mundwasser, Gesichtswasser und vielen mehr) Verwendung.

Bienenstockluft

Mittels Spezialaufsätzen ist es möglich, die Bienenstockluft (gefiltert, bienen- und stechfrei) einzuatmen. Dieser Therapie werden zahlreiche Heileffekte etwa bei Kopfschmerzen, Allergien, Heuschnupfen, Asthma, Bronchitis, Pseudo-Krupp, Infekt-Anfälligkeit, COPD, Schlafstörungen, Depression, chronischer Schnupfen und Muskelfaserrissen zugeschrieben. Zu diesen behaupteten Wirkungen existieren keine wissenschaftlichen Nachweise. Sämtliche Einzelfallberichte basieren auf Mutmaßungen und Behauptungen, die nicht belegt sind.

Apilarnil (Drohnenbrut)

Die Drohnen sind die männlichen Bienen, aus dessen Wabenzellen die sieben Tage alte Brut samt ihrem Futtersaft (Gelee Royal) entnommen werden.
Bei der Verarbeitung wird das Extrakts sofort tiefgefroren oder in Honig konserviert. Natürlich ist die Mischung auch mit Blütenpollen, Bienenbrot und frisch gemahlenen Nüssen möglich.
Drohnenbrutextrakt besteht aus ca. 70% Wasser, 23% Eiweiß, Aminosäuren, Kohlenhydrate, Lipide, Betacarotin, Cholin, Vitamine A, E, B1, B2, B6 sowie Mineralstoffe und Spurenelemente.
Apilarnil wirkt wegen seiner besonderen Zusammensetzung als Energiespender und eignet sich wegen der leichten Verdaubarkeit für kranke und geschwächte Menschen.

Bestäubungstätigkeit der Biene

Bienen sind das wichtigste Nutztier der Menschheit. Das liegt nicht an der Honigproduktion, sondern an ihrer Leistung als Bestäuber. Auf der Suche nach Nektar transportieren sie Pollen von Blüte zu Blüte. So sorgen Sie für die Befruchtung der Pflanzen, ohne die keine Früchte wachsen würden. 70% der 124 wichtigsten Nutzpflanzen weltweit sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. In Europa sind es sogar 84%.
Bienen bestäuben fast alle Obstbäume, Gemüse wie Spargel, Gurken, Melonen und viele Bohnenarten wie Soja; Erdbeeren, einige Nüsse und Mandeln, Ölpflanzen wie der Raps, viele Gewürzpflanzen und Kräuter sowie Kaffee. Dazu kommen Futterpflanzen wie der Klee. Es gibt aber auch wichtige Nutzpflanzen, die sich selbst Bestäuben oder dazu den Wind nutzen, wie zum Beispiel Weizen und Mais. Wieder andere werden am effektivsten von anderen Insekten bestäubt, wie zum Beispiel Tomaten. Ihre bevorzugten Bestäuber sind die Hummeln.
Bienen sind als Bestäuber hervorragend geeignet, da sie sich "blütenstetig" verhalten. Eine Biene, die Nektar und Pollen einer bestimmten Pflanze gesammelt hat, fliegt bis zur Rückkehr in den Bienenstock vor allem Blüten der gleichen Pflanzen an. Zurück im Bienenstock kann eine Biene mit einem ausgeklügelten Kommunikationssystem, dem sogenannten "Schwänzeltanz", den Kolleginnen mitteilen, wo sie viele Blüten entdeckt hat. Dieses Verhalten produziert nicht nur Honig mit besonderen Geschmacksrichtungen, sondern macht die Bienen zum perfekten Transportmittel für Pollen. Eine Biene besucht bis zu 2.000 Blüten an einem Tag.
Im Jahre 2009 veröffentlichten WissenschaftlerInnen aus Frankreich und Deutschland in der Zeitschrift Ecological Economics eine Berechnung des Werts der Bestäubungleistung von Honigbienen. Sie kamen auf 153 Milliarden Euro pro Jahr. Wenn die Bestäuber fehlen, wird das für die Landwirtschaft teuer. In den USA bezahlen Obstbetriebe ImkerInnen, damit sie mit den Bienen zu ihren Plantagen kommen. In China gibt es sogar Fälle, in denen Obstbäume von Menschen per Hand bestäubt werden.
Die Honigbiene stellt dem Menschen diese Bestäubungsleistung seit Jahrtausenden kostenlos zur Verfügung. Wenn sie in Gefahr ist, haben wir ein ernsthaftes Problem.
Quelle: http://www.umweltinstitut.org/themen/landwirtschaft/artensterben/bienen/das-wichtigste-nutztier.html